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Lachmöwe
Lachmöwe (Larus ridibundus)
Lachmöwe – ich finde das ist der beste Name der Welt. Daher bin ich meinem Namensgeber sehr dankbar. Leider wisst ihr Menschen nicht mehr, warum ich gerade diesen Namen bekommen habe. Weil unser lautes Geschrei klingt als herrsche bei uns ständig lautes Gelächter? Weil wir am liebsten an Binnenseen (sogenannten Lachen) brüten? Oder weil wir so aussehen als würden wir stets lachen? Am besten du findest du deine eigene Antwort in dem du auf Entdeckungsreise gehst!
In unseren Brutkolonien geht es so laut und munter einher, dass du uns gar nicht verfehlen kannst. Du wirst unser ohrenbetäubendes Kreischen schon aus weiter Ferne vernehmen können und wirst wahrlich erstaunt sein darüber. Kein Wunder, schließlich brüten wir meist in Gruppen von mehreren Tausend Lachmöwen. Auch der Anblick wird dich in Staunen versetzen: Bei Tausenden Lachmöwen herrscht für den Betrachter ein wahres Chaos. Stets fliegen wir wild durcheinander, es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen und Zankereien sind an der Tagesordnung. Ich liebe das. Meine Brutkolonie ist mir heilig, hier fühle ich mich zu Hause. Zutritt zu unserer Brutkolonie bekommt nicht jeder. Da es hier sehr wild und hemmungslos zugeht, muss jede Möwe erst nachweisen, dass sie volljährig, sprich geschlechtsreif ist. Wir brauchen dazu keine Ausweise, denn wir tragen ab dem 3. Lebensjahr (wenn wir geschlechtsreif werden) im Prachtkleid einen braunen Kopf. Dieser ist unser Markenzeichen und unser Freibrief in die Brutkolonie. Im Schlichtkleid sehen wir übrigens ganz anders aus. Unser Kopf ist dann weiß mit lediglich einem schwarzen Fleck. Aber auch dann sind wir noch leicht zu erkennen. Mit ein bisschen Übung im Beobachten wirst du schnell den Dreh raushaben und uns kinderleicht erkennen, egal welche Farbe unser Kopf hat. Hilfreich für den Anfang ist vielleicht zu wissen, dass wir in Mitteleuropa die kleinsten Möwen sind (nur die Seeschwalben sind kleiner).
Unser Nachwuchs kann nach ca. 4 Wochen fliegen. Ab dann lernt er so schnell was im Leben einer Lachmöwe wichtig ist, dass er innerhalb einer Woche gänzlich selbständig ist. Ich erinnere mich selbst an diese Zeit. Das ständige Gewusel und der ohrenbetäubende Lärm – ich wollte nur so schnell wie möglich weg und meine Ruhe haben. Daher habe ich in Lichtgeschwindigkeit gelernt, zu fischen, Insekten zu fangen, Feinde rechtzeitig zu erkennen und alles andere was wichtig ist, um dann auf eigenen Beinen stehen zu können. Wir ihr wisst, suchen wir aber schon bald, nach 3 Jahren, wieder den Schutz und die Heimat der unruhigen Brutkolonie. Wir sind im Herzen eben doch Schwarmtiere und keine Einzelgänger.
Steckbrief Lachmöwe
Länge: 35-39 cm
Flügelspannweite: 86-99 cm
Lebensraum: vorzugsweise Binnengewässer; durch Lebensraumverluste auch immer häufiger Küstengewässer
Brutplatz: Nest in Wassernähe oder schwimmend auf dem Wasser
Nahrung: Nahrungsgeneralist (Fische, Krebstiere, Würmer, Insekten, Sämereien und Abfälle)
Standvogel, Strichvogel oder Kurzstreckenzieher (ganzjährig zu beobachten)
Bestand: nicht gefährdet (Rote Liste Deutschlands)
Systematik:
Ordnung: Regenpfeiferartige
Familie: Mövenverwandte
Unterfamilie: Möwen
Gattung: Chroicocephalus
Art: Lachmöwe