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FlussuferLäufer
Flussuferläufer (Actitis hypoleucos)
Ich wand´re ja so gerne am Flussufer entlang.
Immer auf der Suche nach einem guten Fang.
Ich bin ein lust´ger Watvogel, so gänzlich unbeschwert.
Mein Ruf erklingt den Fluss hinab, von keinem überhört.
Hand aufs Herz: bei uns Watvögeln ist es gar nicht so einfach den Durchblick zu behalten, oder? Gerade wir Regenpfeiferartigen sehen doch für das ungeübte Auge alle irgendwie gleich aus. Findest du nicht auch? Wir Flussuferläufer sind zum Glück einfach zu entdecken, weil wir uns von den meisten anderen Watvögeln optisch abheben. Mein Bäuchlein ist ganz weiß mein Rücken (oliv)braun. Ganz simpel also. Daher mach ich dich am besten auf die Suche nach mir uns lass die anderen Watvögel links liegen 😉.
Du kannst mich auch gut daran erkennen, wie ich knapp über der Wasseroberfläche dahin sause und meinen schrillen Ruf Hi-di-di ertönen lasse. Oder daran wie ich auf der suche nach Krebstieren, Spinnen oder Insekten unermüdlich am Flussufer hin und her wandere und dabei mit meinem Hinterteil auf und ab wippe. Bevorzugt bewege ich mich dabei am trocknen Ufer und nur selten wage ich mich auch mit meinen Krallen ins flache Wasser. Nasse Füße mag ich nämlich gar nicht. Wenn es sein muss, kann ich auch schwimmen oder tauchen, aber viel lieber wandere ich wie gesagt am trocknen Ufer entlang.
Mein Nest ist eine simple Mulde im Boden, die wir Flussuferläufer nah am Wasser, am besten versteckt in dichter Vegetation bauen. Leider gibt es solche Bereiche in Deutschland gar nicht mehr so häufig. Durch die Begradigung von Flüssen, die Flussregulierung und die Bebauung von Uferzonen gehen die wilden für mich so wichtigen Uferzonen verloren. Hinzukommt, dass ihr Menschen einfach überall seid. Egal wie gut ich mein Nest verstecke, es passiert mir immer wieder, dass ihr Menschen unachtsam seid und aus Versehen mit euren Füßen mein Gelege und mein Nest zerstört. Oder ich einfach nicht die nötige Ruhe zum Brüten habe, die ich bräuchte. Daher werden wir Flussuferläufer in Deutschland immer seltener und sind stark gefährdet. Aus diesem Grund sei auf deiner Entdeckungsreise bitte achtsam, halte Augen und Ohren offen und achte darauf wo du hintrittst. Ich danke es dir sehr!
Steckbrief Flussuferläufer
Länge: 18-20,5 cm
Flügelspannweite: 32-35 cm
Lebensraum: bevorzugt wilde steinige Flussufer, seltener Seen und Küstengebiete
Brutplatz: Bodenmulde in Wassernähe (Tiefebene bis Hochland)
Nahrung: Krebstiere, Weichtiere, Spinnen und Insekten
Sommervogel (April – Oktober), zieht im Winter nach Südeuropa (Kurzstreckenzieher) oder nach Afrika (Langstreckenzieher)
Bestand: stark gefährdet (Rote Liste Deutschlands)
Systematik:
Ordnung: Regenpfeiferartige
Familie: Schnepfenvögel
Gattung: Uferläufer
Art: Flussuferläufer