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SchWarzstorch
Schwarzstorch (Ciconia nigra)
Während mein großer Bruder, der Weißstorch, zu den wohl bekanntesten Vögeln überhaupt gehört, führe ich eher ein Schattendasein. Die wenigsten von euch haben wahrscheinlich schon mal einen Schwarzstorch zu Gesicht bekommen und das obwohl auch ich (zumindest in den Sommermonaten) in Deutschland heimisch bin. Das liegt daran, dass ich mich charakterlich stark von meinen großen Brüdern unterscheide. Während die Weißstörche die Nähe zu euch Menschen suchen, meiden wir Schwarzstörche Siedlungsgebiete des Menschen. Wir sind viel scheuer und leben versteckt in großen Waldgebieten. Vielleicht liegt es daran, dass ich in der Vergangenheit in Deutschland fast ausgerottet wurde.
Zum Glück sind das vergangene Zeiten. Heute stehe ich zum Glück unter strengem Schutz und genieße sogenannten Horst-Schutz (Was ihr Menschen euch nicht alles an Worten einfallen lasst 😉). Horst ist die Bezeichnung für mein Nest, welches ich hoch oben in den Baumkronen baue. Und Horst-Schutz bedeutet, dass du mich in der Nähe meines Nestes (300m Radius) nicht stören solltest. Und das gilt auch und vielleicht sogar besonders für Vogelfotografen und Vogelbeobachter.
Auch in anderen Aspekten unterscheide ich mich von meinen großen Brüdern. Während die Weißstörche oder Klapperstörche, wie der Name schon sagt kommunizieren indem sie mit dem Schnabel klappern, haben wir Schwarzstörche ein sehr breites Repertoire an Lauten und Rufen. Manchmal klappern wir auch.
Ein paar Dinge habe ich dann allerdings doch mit meinen großen Brüdern gemein. Auch wir Schwarzstörche verpaaren uns auf Lebenszeit. Und auch uns ist uns unser Horst heilig. Jedes Jahr versuchen wir den gleichen Horst zu wieder zu besetzen und arbeiten stetig daran weiter. Dummerweise kann unser immer weiter wachsendes Nest irgendwann so schwer werden, dass die Äste, auf denen es gebaut ist, die Last nicht mehr tragen können und brechen. Da haben meine großen Brüder einen klaren Vorteil: Schornsteine brechen nicht so leicht.
Und zu guter Letzt muss ich noch mit einem Mythos aufräumen. Genauso wenig wie der Schwarzstorch die Babys bringt, bin ich ein Bote von Unglück oder Unheil. Es ist eben nicht alles nur schwarz-weiß oder gut und schlecht. Meistens sind die Dinge ganz anders als sie scheinen.
Steckbrief Schwarzstorch:
Länge: 90-105 cm
Flügelspannweite: 173-205 cm
Lebensraum: störungsarme Laub- und Mischwälder mit Gewässern (z.B. Bäche, Teiche, Moore)
Brutplatz: Kronenbereich von Bäumen oder an Felswänden
Nahrung: vorwiegend Fische & Amphibien
Sommervogel (März bis September), zieht im Winter ins tropische Afrika (Langstreckenzieher)
Bestand: nicht gefährdet (Rote Liste Weltnaturschutzunion, IUCN)
Systematik:
Ordnung: Schreitvögel
Familie: Störche
Gattung: Eigentliche Störche
Art: Schwarzstorch