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Die Stockente (Anas platyrhynchos)

Ich genieße das Nichtstun.

Quak, Quak, Quak. Das typische Quaken am Ententeich oder am See kennst du mit Sicherheit. Aber wusstest du, dass nur wir Weibchen quaken? Die Männchen hingegen pfeifen oder grunzen, besonders in der Balzzeit, wenn sie versuchen, uns Weibchen zu beeindrucken. Sie tauchen ihren Schnabel unter Wasser, reißen anschließend Kopf und Körper in die Höhe und schleudern Wasser in die Luft, während sie ihr Pfeifen oder Grunzen ertönen lassen.

Die Balz beginnt bei uns Stockenten schon zu Beginn des Herbstes, im September. Zu dieser Zeit tragen die Erpel (Männchen) ihr typisches Prachtkleid: Der metallisch-grüne Kopf und der gelbe Schnabel machen sie unverwechselbar. Wenn du das nächste Mal einen Stockenten-Erpel siehst, achte mal darauf, wie wundervoll sein Kopfgefieder im Sonnenlicht in allen Farbtönen schillert.

Wir Stockenten sind hierzulande die häufigsten Enten. Wären wir seltener, würdest du uns wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit schenken und erkennen, welch wunderschöne Vögel wir sind. In Europa sind wir so häufig anzutreffen, weil wir uns in nahezu jeder Umgebung wohlfühlen. Ob Land oder Stadt, Süß- oder Salzwasser, solange es Wasser gibt, finden wir dank unseres Einfallsreichtums und unserer Flexibilität immer genau das, was wir zum Leben brauchen. So kann selbst ein Blumenkasten auf dem Balkon zum perfekten Brutplatz werden.

Wenn wir unsere Aufgaben des Tages erfüllt haben und uns richtig schön satt gegessen haben, lieben wir es, einfach nur nichts zu tun. Wir liegen im Gras in der Sonne, freuen uns des Lebens und genießen es, ohne Ziel einfach nur zu entspannen und zu sein. Das ist für uns pures Glück!

Die Stockente fordert uns auf, kreativ auf Herausforderungen in unserem Leben zu reagieren. Sie zeigt uns, dass wir über uns selbst hinauswachsen, wenn wir bereit sind, alte und gewohnte Pfade zu verlassen und stattdessen ganz neue Wege zu beschreiten. Genau wie die Ente, die sich mühelos durch Wasser, durch die Luft und an Land bewegt, sind auch wir in der Lage, alle Situationen zu meistern, wenn wir darauf vertrauen, dass unsere Intuition uns den richtigen Weg weist.

Die Stockente erinnert uns außerdem daran, regelmäßig Auszeiten vom Alltag zu nehmen, in denen wir das Nichtstun genießen. Zeiten, in denen wir wieder ganz bei uns ankommen und mit Kinderaugen staunen über die scheinbar alltäglichen Dinge, wie das Zwitschern der Vögel oder die Farben des abendlichen Himmels.


Steckbrief Stockente:

Länge: 50-60 cm

Flügelspannweite: 81-95 cm

Lebensraum: Gewässer aller Art (Teiche, Seen, Flüsse, Küste)

Brutplatz: sehr variabel

Nahrung: Allesfresser

Standvogel (ganzjährig), nordöstliche Populationen ziehen im Herbst nach West- Mittel- oder Südeuropa (Kurzstreckenzieher)

Bestand: nicht gefährdet (Rote Liste Deutschland)

Systematik:

Ordnung: Gänsevögel
Familie: Entenvögel
Gattung: Eigentliche Enten
Art: Stockente